Mach es falsch!

In der Schule haben wir alle gelernt, vorgegebene Lösungswege nachzuvollziehen und möglichst keine Fehler zu machen. Das institutionalisierte Muster des schulischen Lernens kultiviert die Angst vor dem Versagen und ignoriert das Individuum. Wenn wir in der Schule sprechen oder laufen lernen müssten, wäre es eine zeitraubende, demotivierende und potenziell traumatisierende Erfahrung. Wir lernen aber Laufen, indem wir hinfallen und wieder aufstehen und es wieder probieren. Und manche lernen es früher, andere später. Manche krabbeln erst, andere überspringen diese Phase. 

 

Leider setzt sich das nachteilige schulische Muster des Lernens später fort. Wenn Erwachsene in Seminare gehen, erwarten sie meistens eine feste Struktur, einen "allwissenden" Seminarleiter und eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung für die "richtige" Art, mit einer Aufgabe umzugehen. Es ist klar, dass ein solches Lern-Setting Nachteile hat. Kaum jemand macht in solchen Seminaren Erfahrungen mit seinen individuellen Ressourcen und entwickelt Spaß am persönlichen Wachstum. Keiner fällt hin, niemand geht seinen eigenen Weg und der Spaß hält sich sehr in Grenzen. Die wesentliche emotionale Beteiligung ist der Angst, etwas nicht zu können oder sich vor den anderen zu blamieren. Allenfalls kommt noch das Gefühl von Langeweile hoch...

 

Auch Moderieren - professionelles Moderieren - kann man so nicht lernen. In meinen Moderationstrainings gibt es deshalb keine kleinschrittigen Übungen von "Moderationselementen" oder "-Phasen" und keine theoretischen Abhandlungen, wie "man" mit bestimmten Moderationsaufgaben umzugehen hat. Um an die tatsächlichen Lernaufgaben jedes einzelnen Teilnehmers heranzukommen und um zu sehen, wie jemand mit seinem spezifischen persönlichen Repertoire an eine Moderationssituation herangeht, folgen meine Trainings einem induktiven Prinzip: Mach erst Erfahrungen (mit dir selbst, dem Thema, der Situation und den Teilnehmern) und lass uns dann darüber reden. Bei den sehr intensiven Lern-Feedbacks nach komplexen Moderationsversuchen ist es dann auch nicht der Seminarleiter allein, auf dessen Einschätzung es ankommt, sondern alle Teilnehmer/innen der Lerngruppe können mitreden und dem Übungsmoderator helfen, (noch) besser zu werden.

 

In kurzer Zeit merken alle: Aus eigener persönlicher Erfahrung und aus Fehlern lernt man am besten. Also: Mach es ruhig falsch, damit du erkennst, wie du es (für dich) richtig machen kannst!

Meine Netzwerke

Ihr Veränderungsmoderator ist Richard Häusler

 

Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie Bewegung in Ihre Projekte, Ihre Teams oder Ihre Organisation bringen wollen

 

E-Mail: r.haeusler@stratum-consult.de